Tourbericht

22 Teams waren der Einladung zur großen Kroatienrundfahrt gefolgt und trafen sich am 21. Mai bei schönstem Wetter im Romantik Hotel zur Post im österreichischen Villach. Wie immer gab es ein großes „Hallo“ beim Wiedersehen alter Bekannter und eine herzliche Begrüßung neuer Teilnehmer zur ihrer Premiere durch Ulrich Indefrey, sowie Theo und Angelika Sprenger und Detlef Hesse, der wieder den Service Wagen steuerte. Leider ließ das „romantische“ Beiwerk des Hotels in der Namensführung doch zu wünschen übrig. Zu desorientiert zeigte sich der Service beim Frühstück des Folgetages und die Nacht war auch recht unruhig, wurde doch in der Stadt von ausgelassenen Abiturienten „feucht- fröhlich“ und lautstark die Matura gefeiert. Auch die Glocken der nahe gelegenen Kirche, störten so manches sanfte „Traumstündchen“. Aber hart im Nehmen, wie wir nun mal sind, kehrten wir am nächsten Morgen diesem Kapitel den Rücken und hatten reichlich Gelegenheit bei der ersten Etappe auf schönere Gedanken zu kommen.

Etappe 1
Von Villach nach Postojna

Über den Vrsic ins Tal der Socca

Mit dem Wurzen- und dem Vrsic- Pass standen gleich zwei ordentliche „Brocken“ auf dem Programm. Der erste Anstieg war zwar nicht so lang, dafür aber mächtig steil und brachte uns über die Landesgrenze nach Slowenien. Der 2. Pass forderte mit insgesamt 50 Kehren von Fahrern und Copiloten große Aufmerksamkeit, wurde aber mit herrlichen Ausblicken auf die schneebedeckten Gipfel des Krawanken Massives reichlich belohnt. Die Abfahrt brachte uns in das wunderschöne, obere Socca Tal, wo wir bei der DK in dem guten Restaurant wieder Kräfte sammeln konnten. Das Tagesziel in Postojna wurde zeitig erreicht, sodass viele das Angebot nutzten, um die imposante Tropfsteinhöhle zu besichtigen. Das Abendessen wurde zünftig in einem benachbarten Restaurant eingenommen. Von Cevapcici und allerhand anderer Grillspezialitäten über Krautsalat, Ajvar, Bratkartoffeln und Pommes war alles geboten, was die zünftige Balkan Küche zu bieten hatte. Die Getränke wurden von Uli und Theo übernommen, als Entschädigung der Einschränkungen in Villach und so ließen wir den Abend bei bester Laune ausklingen.

Etappe 2
Von Postojna nach Plitvicka

Die Tropfsteinhöhle in Postojna

Gut ausgeruht ging es am nächsten Morgen wieder auf die Strecke. In dem dünn besiedelten Hinterland waren die vielen Wunden, die der Krieg dort hinterlassen hat noch deutlich zu sehen. Nicht zu glauben, dass dieses düstere Kapitel noch gar nicht so lange her ist. Überwiegend führte der Streckenverlauf über die Nationalstraße 1, sodass die Beifahrerinnen und Beifahrer keine große Mühe hatten. Kurz vor Plitvicka ging noch ein heftiges Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen nieder, sodass so mancher Scheibenwischer nicht wirklich hinterherkam. Aber so schnell sie gekommen war, so schnell verzog sich die Regenfront und wir konnten uns auf den folgenden Tag im National Park freuen.

Freier Tag
Besuch des National Park Plitvicer Seen

m Naturpark Plitvicer Seen

Ungetrübter Sonnenschein weckte uns am heutigen Tag und nach dem Frühstück brachen wir auf, in den nahe gelegenen Nationalpark. Manche machten eine kleine Runde und fuhren ein Stück mit den Elektrobooten, andere nahmen die große Runde unter die Sohlen. Alle sind dabei voll auf ihre Kosten gekommen: Glasklare Seen, Gischt sprühende Wasserfälle, überall sprudelte und gluckerte das funkelnde Wasser durch die imposante Natur. Wohl dem der genügend Speicher auf der Kamera Karte zur Verfügung hatte. Es war ein wunderschöner, entspannter Tag, der sicher allen in bester Erinnerung bleiben wird. Der Abschluss mit einem Abendessen im zünftigen Restaurant Licka Kucka - unter der Glocke gegartes Lamm und Kartoffeln - rundete diesen besonderen Tag gelungen ab. So waren wir für die kommende Etappe also bestens gerüstet.

Etappe 3
Von Plitvicka nach Split

Von Plitvicka nach Split

Die Bucht von Split

Ladys and Gentlemen: Please start the engines! Und weiter ging es durch die felsige Landschaft in Richtung Küste. Entspanntes Fahren war angesagt. Nach der Mittags DK ging es dann aus dem Bergland abwärts und wir sichteten die Skyline von Split. Der Standort des hervorragenden 5 Sterne Hotels Meridien Lav am Rande der Stadt, ersparte uns eine komplizierte Anfahrt in dichtem Verkehr. Relaxen an der Poolanlage, Schwimmen im Meer, oder ein Besuch der Altstadt von Split. Bei dieser verlockenden Auswahl war für jeden das Richtige dabei. In geselliger Runde ließen wir mit dem Abendessen den Tag ausklingen.

Etappe 4
Von Split nach Mostar und weiter nach Dubrovnik

In Mostar und Dubrovnik

Ein Stück fuhren wir entlang der Küste und bogen dann aber bald wieder ins Landesinnere ab, erreichten die Grenze nach Bosnien und nahmen Kurs auf Mostar, um der Stadt und ihrer bekannten Brücke Stari Most, einen Besuch abzustatten. Nach einer geführten Stadtbesichtigung ging es zum Mittagessen, wo unser Stadtführer Saba sich wohl der Vetternwirtschaft bediente. Einige fühlten sich über´s Ohr gehauen und haben sich wohl etwas geärgert. Aber nichts währt ewig und so sagten wir uns: Schwamm drüber, wir lassen uns die gute Laune nicht verderben, kehrten der Stadt den Rücken und es ging weiter durch die beeindruckende Landschaft nach Süden. In Dubrovnik kamen wir wieder ans Meer mit einem tollen Ausblick auf die befestigte Stadt und den Hafen. Im Hotel Argentina waren wir klasse untergebracht. Das Abendessen und das Frühstück konnten wir auf der Terrasse genießen. Am folgenden Tag war Fahrpause und so stand einem ausgedehnten Besuch der sehenswerten Altstadt nichts im Wege. Besonders als es am Abend dunkel und in den „Kneipen“ lebendig wurde, sorgten Straßenmusikanten und die fröhlichen Menschen für eine einzigartige, entspannte Atmosphäre. Ein gelungener Tag.

Etappe 5
Von Dubrovnik nach Vodice

Auf der Magistrale

Nach dem Ruhetag ging es dann über die berühmte Magistrale an der Küste wieder zurück. Kurs: Nordwest. Günter Wertenbruch bemerkte: „Ich bin ja schon viele Küstenstraßen gefahren, aber diese gehört wirklich zu den schönsten, die ich unter den Rädern hatte“. Ich denke, dass alle diese Meinung teilten. Herrliche Aussichten auf das tiefblaue Wasser des Mittelmeeres im Kontrast zu hellen Felsen. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Kurven auf gutem Asphalt taten ihr Übriges und machten das Fahrerlebnis perfekt. Im Hotel in Vodice waren wir leider etwas von einer Hochzeitsgesellschaft belästigt. Das „zentrale Thema“ der Hochzeitsnacht soll sogar im Hotelpool stattgefunden haben. Ich kann es nicht bezeugen, ich habe geschlafen.

Etappe 6
Von Vodice nach Crkvenica

Nachdem am nächsten Tag der Ärger verraucht war, genossen wir die Fortsetzung der Rallye über die Küstenstraße. Das gute Wetter blieb uns treu. Das war wichtig, denn auf dem heutigen Abschnitt reichen die hohen Berge direkt bis an die Küste. Hier bläst ab und zu die gefürchtete „Bora“ ein Fallwind aus den Bergen, der das Meer aufpeitscht und die Küstenstraße mit einem gefährlichen „Schmierfilm“ überzieht. Dann wird dieser Abschnitt, wenn es heftig bläst, komplett gesperrt. Aber wir kamen ungeschoren davon und erreichten nach einer weiteren, sehr beeindruckenden Etappe das Hotel Therapia in Crkvenica. Hier konnten wir es uns am Pool gut gehen lassen und hatten viel Freude an der Bardame, die uns mit trockenem Humor durch die Getränkekarte bugsierte: „ Aber gerne, ich bringe scheenes Bier, für scheene Mann für scheene Geld.“ Das hatte was.

Etappe 7
Von Crkvenica nach Rovinj

Am Ziel in Rovinj

Die letzte Etappe wurde eingeläutet. Vorbei an Rijeka erreichten wir in Opatija die Küste in Istrien. Nach einem weiteren schönen Streckenabschnitt am Wasser, erreichten wir das Ziel der Reise heute zeitig. Das fünf Sterne Haus „Monte Mulini“, direkt an der Bucht in Rovinj gelegen, beherbergte uns auf hohem Niveau für die letzten beiden Nächte. Die schöne Gartenanlage und der tolle Pool, waren die besten Voraussetzungen für einen sehr entspannten Ausklang unserer Reise. Das schöne Städtchen, malerisch gelegen, lud zum Flanieren ein. Besonders der gelungene Abschlussabend unter freiem Himmel bei sommerlichen Temperaturen wird allen in bester Erinnerung bleiben.


Text: Theo Sprenger
Fotos: Günter Wertenbruch und Theo Sprenger

Kroatien Tour 2011

21.Mai - 1.Juni 2011

Daten zur Tour:

  • 22 Teams
  • 7 Etappen
  • 3 Ruhetage
  • 1800 Gesamtkilometer

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