BMW Motorrad Classic 2014 im Sauerland

Es war gut warm an diesem 8. Juni als unser Trio, Heiner Rath, Dieter Arabin und auch mein gut gefülltes Gespann in Hirschberg, südwestlich von Warstein gelegen, eintrafen. Zum Teil abgesperrte Straßen, alles sonntäglich geschmückt und vor unserem Quartier, dem Landhotel und Gasthof Cramer spielte eine Blaskapelle. Donnerwetter dachte ich, da hat sich der Theo aber etwas einfallen lassen. Kurzum, die Blasmusik sollte uns noch zwei Tage erhalten bleiben, es war Schützenfest in Hirschberg. Vor dem Abendessen dann Begrüßung aller Teilnehmer durch Veranstalter Theo und Frau Angelika. Auch seitens des Hauses Grußworte und um es vorweg zu nehmen, dieses von Frau Eickhoff geführte Haus gehörte mit zu den besten, die wir bislang hatten. Auch die Qualität der Küche und der Service unerhört gut. Neben vielen neuen Gesichtern, auch etliche treue Mitfahrer, die aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnten. Die ganze Gruppe wünscht auf diesem Wege gute Besserung. Erwähnt werden sollte auch, dass unser ältester Teilnehmer, Mathies Stüdemann mit Frau Ingrid schon einen Tag früher im Hotel weilten, da sie, statt eine Übernachtung einzuschieben, einfach mal von Hamburg mit ihrem R 60 Gespann auf Achse durchfuhren. Ich sage ja, diese jungen „Hüpfer“.

Die erste Fahrt

... führte uns am Pfingstmontag rund um das Rothaargebirge mit der Möglichkeit, in der Nähe von Fleckenburg frei laufende Wisente zu sehen. Wir sahen diese Tier nicht, dafür verlor Mathies an seinem Gespann den ersten und zweiten Gang. Das Problem konnte bei einer Rast am Jagdhaus gelöst werden. Danach Weiterfahrt nach Erndtebrück zum Museum von Rudolf Bald. Mit von der Partie an diesem Tage Lothar Mildebrath, der sich besonders für die RS 54 Motorräder von Rudolf interessierte. Wie immer informierte Rudolf gründlich über seine zusammengetragenen Schätze und sorgte auch dafür, dass wir im unweit gelegenen Zinse im Gasthof Afflerbach unser Mittagsmahl einnehmen konnten.

Die Drei Seen Tour

... wurde am nächsten Tag in Angriff genommen, wobei die drei Gruppenführer Dieter Arabin, Dr. Ulrich Böhmer und Hendrik Kreter der Bitte von Harald Klemann, sich zeitig am Möhnesee einzufinden, nachkamen, um einige schöne Fotos zu machen. Eva Maria, mit Evi angesprochen, fühlte sich im Seitenwagen von Dieter wieder sehr wohl. Beate Kreter führte bei dieser Veranstaltung, als hätte sie im Leben nichts anderes gemacht. Alle waren zur rechten Zeit am Südufer des Sees und Harald gab sein Bestes. Kleine Schaueinlage von Reinhard Gaede, genannt „Pip“, der um ein Haar sein R 60 Gespann im Möhnesee versenkt hätte, da er auf einer schiefen Ebene, in der die Boote zu Wasser gelassen werden, das Gespann mit der Handbremse nicht halten, die Fußbremse nicht schnell genug finden konnte, und als letzte Rettung brutal einen Gang „reintrat“. Dass Harald Klemann neben der herzlichen Begrüßung auch die gesamte Region Möhnesee vorstellte, versteht sich von selbst. Danach Weiterfahrt zum Sorpesee mit der Einkehrmöglichkeit im Hotel Seegarten und als letztes Gewässer der Hennesee. Nach so viel Wasser wurde es Zeit für ein frisch gezapftes Bier in Hirschberg.

Rundtour Sauerland West

Ein zeitiges Gewitter weckte uns für den dritten Fahrtag, bei der uns wie auch bei den anderen Touren Straßen erwarteten, die man nur als Flickenteppich bezeichnen konnte. Zunächst ging es nach Attendorn zu Attahöhle, die besichtigt werden konnte. Weiter nach Ebberg/Selenrade zur Eckertsmühle und über Roscheid zum Landgasthof Roscheid. Arnsberg und Breitenbruch mit dem Torhaus Café und Kunstgarten die letzten Stationen. Kurz nach Ankunft im Hotel eine Überraschung, Besuch aus Pulheim. Erwin Loenenbach mit Frau Heide wollten dann doch zumindest die Motorradfreunde sehen. Loenenbachs blieben bis nach dem Abendessen. Erwin will im nächsten Jahr unbedingt wieder dabei sein, schön so. Ein weiteres freudiges Ereignis, Beate Kreter hatte Geburtstag und nur allzu gerne tranken wir auf ihr Wohl und weitere glückliche Jahre mit ihrem Hendrik.

Rundtour Nördliches Sauerland

Wieder schönes Wetter am nächsten Tag, mit einer Rundtour im Norden des Sauerlandes und 250 km Fahrstrecke. Über Bad Wünnenberg ging es nach Dalheim zum dortigen Kloster, weiter nach Bad Arolsen. Unweit davon ein schöner Platz und unser erstes Picknick. Gesättigt fuhren wir am Diemelsee vorbei, passierten die Hansestadt Korbach und kamen über Meschede wieder nach Hirschberg. Wir hatten kaum im Biergarten Platz genommen, kam Hendrik Kreters Gruppe und im Schlepp Prinz Philipp, nicht den aus England, sondern den aus Wiesenbach-Oberegg, auf einer mit eigenen Zutaten hergerichteten R 17, sozusagen als „Made im Speck“, oder auch „Made by Dreher“. Hochzufrieden Dr. Ulrich Böhmer mit seinem neuen „Schmiermax“ Ulrich Hartmann.

Rundtour Hochsauerland

Viel zu rasch nahte die letzte Fahrt und, wieder bei herrlichem Wetter, zunächst Anfahrt „Zum Kahlen Asten“ (einer Erhebung von 841 m ü .n. N.) über Bad Fredeburg. Nach dieser Pause ging es zur Diemeltalsperre. Zu guter Letzt folgten noch Messinghausen und das Almetal, um diese schöne Tour abzurunden. Beim Abendessen wie üblich die Frage, was wir am letzten Tag, einem so genannten Ruhetag, machen. Ulrich Böhmer, bestens mit seiner Heimat vertraut, unterbreitete den Vorschlag, die Brauerei Pott`s in Oelde zu besuchen. Eine Erlebniswelt mit Bäckerei, Metzgerei und vielen anderen schönen Dingen, nur eine Fahrstunde nördlich von Hirschberg gelegen.

Letzte Ausfahrt Oelde

Es erfolgte am nächsten Morgen etwas später die Abfahrt. Nach einer ¾ Stunde Fahrzeit glaubte man schon das frische Brot, die Fleisch- und Wurstwaren, das würzige Bier zu riechen. Es setzte schon verstärkt Speichelbildung bei diesen Gedankengängen ein. Aber dann, eine T-Kreuzung und ein Hinweisschild „Hirschberg 1 km“! Das Schweigen der Lämmer Teil zwei. Erklärung von Gruppenführer Dieter, wollte keine Autobahn, nur Landstraße fahren, Navi falsch programmiert, Evi mit Hundeblick. Nach dieser 40 km langen „Dieter Arabin Gedächtnisrunde“ ging es dann zügig zur Brauerei und einem wahrlich schönen Erlebnis, köstliches Bier, feine Esswaren, ein guter Tipp. Die Heimreise zügig und nur noch ein paar Stunden bis zum Abschlussabend, in der guten Stube des Hauses. Wie gewohnt lässig und lustig von Theo vorgetragen, die Verleihung der Urkunden. Von Theo das Papier und eine Erinnerungsgabe, von Angelika die Küsschen. Hocherfreut Vizepräsident Norbert Vincken mit Frau Sabine, die zum ersten Male diese Veranstaltung fuhren und nicht weniger erfreut Harald Klemann mit Frau Birgit, die den Abend mit uns verbrachten. Harald überreichte dann im Namen von Präsident Rüdiger Jopp und des Clubs ein Präsent an das Veranstalter Ehepaar Sprenger und nicht zu vergessen, die drei Gruppenführer erhielten aus der Hand von Theo eine Sondergabe, hatten sie es doch verstanden, dreizehn Gespanne und neun Solomotorräder (fast) immer in die richtige Ecke zu lotsen. Tolle Veranstaltung, Fortsetzung folgt.

Text: Wolfgang W. Cordel - Fotos: Theo Sprenger, Wolfgang W. Cordel




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