Motorrad Classics 2017
SCHÖN, EINFACH NUR SCHÖN

9. BMW Motorrad Classics Bergisches Land mit Theo und Angelika Sprenger

Am Anreisetag konnte das Veranstalterehepaar nicht so viele Teilnehmer begrüßen wie im vergangenen Jahr und das hatte Gründe. Josef Kast und Erwin Helmer hatten anderweitig eine Veranstaltung, Ulrich Böhmer und Herbert Wessely mussten aus gesundheitlichen Gründen absagen und für Mathies Stüdemann war die Anreise zu weit, er ließ es sich aber nicht nehmen, aus der Ferne eine Runde zu werfen, was natürlich gut ankam. Stilles innehalten beim Gedenken an Dieter Arabin, den wir im vergangenen Jahr auf tragische Weise verloren.
Mit dem Hotel Derichsweiler in Nümbrecht hatte Theo wohl das beste Haus gefunden, das wir bislang hatten, alles stimmig und einen Chef, der wohl wusste, worauf es ankommt. Nach der Begrüßung und Vorstellung von Neuzugang Klaus Martin Stahl gab Theo Einblick in die fünf geplanten Tagestouren, die sich immer zwischen 150 und 200 km bewegten und bei sehr gutem Wetter abgespult wurden. Auch dieses Mal wurden die sieben Solomotorräder und zehn Gespanne in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei Norbert und Sabine Vincken mit Hütehund Willy eine reine Gespanngruppe und Hendrik Kreter mit Frau Beate eine gemischte Gruppe übernahmen.

RUND UM DEN GEVELSBERG

  • bereit zur Abfahrt

    Foto von Theo Sprenger
  • die versammelte Truppe

    Foto von Theo Sprenger

Nach einem guten warm-kalten Büffet und angenehmer Nachtruhe die erste Tour rund um den Gevelsberg, mit Zielrichtung Gummersbach. Unerwartet überholte Erwin Loenenbach mit Frau Heide im Boot die Gruppe und setzte sich an die Spitze, mit gutem Grund. Nach kurzer Zeit erreichten wir sein Elternhaus, das heute unter Denkmalschutz steht. Erwin wusste ungemein viel zu diesem Haus und auch seine Jugenderinnerungen kamen nicht zu kurz. Eine willkommene Einlage, die die ca. 80 km bis zum Gevelsberg wie im Flug vergehen ließen und uns auf den Parkplatz der Firma ROIGK führten. Marie Luise und Bernd Roigk, mit Theo und Angelika befreundet, hatten nicht nur für ein sehr schmackhaftes Mittagsmahl gesorgt, sondern zeigten uns auch die Fahrzeugsammlung, die Bernd von seinem Vater geerbt hatte. Eine Vielzahl von Motorrädern und Autos, die meisten in unrestauriertem Zustand. Arbeit für 100 Jahre. Bernd Roigk zeigte dann noch Videoaufnahmen von seinen Reisen, die ihn rund um die Welt führten. Ein tolles Ehepaar, das Freude auslöste und uns frisch die weiteren 70 km bis nach Nümbrecht in Angriff nehmen ließen. Angriff ist auch das richtige Wort für die Straßen, die sich teilweise in einem erbarmungswürdigen Zustand befanden und den Fahrzeugbesatzungen, aber auch den Fahrzeugen erheblich zusetzten. Man kann ohne Übertreibung sagen, wir haben jetzt die Straßen der ehemaligen DDR. Was sich vom ersten Tag an einbürgerte, waren Pausen zum Erholen, insbesondere nachmittags, um bei oft sehr hohen Temperaturen ein Eis zu genießen. Das kam auch bei Hund Willy gut an, konnte er sich doch nach dem Aufenthalt im Fußraum des Seitenwagens, mal wieder richtig die Knochen ausschütteln.

RUNDTOUR IM SAUERLAND

  • der Motor läuft schon

    Foto von Wolfgang W. Cordel
  • auf zur zweiten Rund

    Foto von Theo Sprenger

Das Sauerland sollte am nächsten Tag als zweite Rundtour unter die Räder genommen werden. Weitgehend im Naturpark Ebbegebirge unterwegs, passierten wir in einer wunderschönen Landschaft Belmicke, den Biggesee, um gegen Mittag am Sorpesee einzutreffen und auf der Terrasse des Restaurants Seegarten eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen. Der See war der nördlichste Punkt der Tour. Von nun an ging es durch den Naturpark Homert wieder südwärts, durch viele kleine Ortschaften, wie z. B. Brüchermühle zum Hotel und einem kühlen Bier auf der Terrasse.

DIE ZWEITE RUNDTOUR

  • Päuschen für die Bikes
    Foto von Thomas Hahne
  • weiter gehts

    Foto von Wolfgang W. Cordel

Die Heimat von Ursula und Heiner Rath sollten wir am nächsten Tag kennen lernen, das Siegerland. Morsbach, Freudenberg, Siegen-Eiserfeld waren die Stationen unserer Fahrt, die weiter nach Willingen zum dortigen Gasthaus Fuchskaute führte, wo wir Platz nahmen, um uns ein wenig zu stärken. Doch da gerade eine große Gesellschaft zu bewirten und das Personal überfordert war, verließen wir dieses ungastliche Lokal und hielten ein paar Kilometer entfernt an einem Imbissstand. Das Essen hatte zwar nichts mit dem in unserem Hotel gemein, aber die Besitzerin war sehr freundlich und hatte unerwartet guten Umsatz. Über Hachenburg, das Nistertal und Waldbröl erreichten wir wieder unser Hotel und freuten uns diesmal besonders auf die ausgezeichnete Küche des Hauses. An diesem Abend traf noch Nachzügler Stephan Formella und in der Nacht Uwe, der Mann von Martina Lindner ein, damit war Schluss mit dem Alleinsein.

RUND UM WUPPERTAL...

  • im Kaiserwagen

    Foto von Thomas Hahne
  • Erinnerung am Schwebebahnhof
    Foto von Thomas Hanhe

... sollte es am nächsten Tag heißen. Schon nach knapp 40 km pickten wir in Kürten Clubmitglied Jürgen Rocker und Frau Jutta auf, die diesen Tag mit uns verbrachten. In Wuppertal kam ein weiteres Clubmitglied dazu, Lothar Mildebrath mit Frau Sabine und sie hatten viel Hitze mitgebracht. Höhepunkt des Tages sollte die Fahrt im „Kaiserlichen“ Wagen der Schwebebahn sein, die ca. eine Stunde dauerte und von einer Dame in zeitgemäßer Kleidung sehr aufschlussreich kommentiert wurde. Als sie bei der Schnürsenkelfabrik war, ließ bei mir die Spannung nach und ich genoss eine meiner teuersten Schlafstunden, natürlich kaiserlich. Nach kleiner Stärkung die Rück- oder Weiterfahrt über Solingen, Remscheid, Wermelskirchen mit seiner Burg und Altenberg mit seinem Dom. Zwischendurch mal ein Stopp um den Durst zu stillen und an Norbert Vinckens Gespann war die Elektrizität verschwunden. Willy hatte kein Kabel durch geknabbert, das Massekabel hatte sich los vibriert, kein Problem zunächst, doch bei Ankunft in Nümbrecht war kein Ladestrom mehr vorhanden. Der Fehler relativ schnell gefunden, der Diodenträger war defekt und Ersatz vorhanden. An diesem Abend endete auch die Einsamkeit von Martin Gebhardt, Lebensgefährtin Conny war herzlich willkommen und ein schöner Landregen reinigte die Luft, und brachte angenehme Abkühlung.

„OH DU SCHÖNER WESTERWALD, ...

  • die Damen und sich

    Foto von Wolfgang W. Cordel
  • in Wellers Motorradmusum
    Foto von Theo Sprenger

... über deinen Höhen pfeift der Wind so kalt“. Aber nicht an diesem Tag. Da pfiff, wenn überhaupt, nur die Kaffeemaschine im Westerwald-Motorradmuseum bei Familie Weller, wo wir nach ca. 50 km Fahrt ankamen. Es waren auch noch andere Motorradgruppen da, also richtig Leben in der Hütte, was Gerhard Weller sichtlich genoss. Hatte alles im Griff und die Verköstigung war gut. Im Westerwald kann man schön Motorrad fahren und die Landschaft genießen. Dafür sorgte die Streckenführung über Altenkirchen, Puderbach und das Wiedtal, wo auch die Möglichkeit zum Kaffeetrinken gegeben war. Über Waldbröl erreichten wir wieder Nümbrecht. An diesem Abend wurden Heiner und Ursula Rath, Peter Würz, Wolfgang W. Cordel mit seiner Annegret verabschiedet, da sie noch an einer anderen Clubveranstaltung teilnahmen. Es waren nun alle fünf Touren abgefahren und der folgende Samstag als Ruhetag vorgesehen. Doch die Mopedfahrer wollten noch ein wenig fahren. So wurde dann noch zum Aggersee und der Bevertalsperre gefahren. Am Nachmittag erschien Clubpräsident Harald Klemann mit Frau Birgit, um mit den Motorradfreunden des Clubs mal anzustoßen. Der Fest- und Abschlussabend in gewohnter Harmonie. Worte des Dankes an die Teilnehmer und aktiven Helfer wie Norbert Vincken mit Frau Sabine, Hendrik Kreter mit Frau Beate und Kurt Muthig mit Rückwärtsgang. Den legte der Kurt schon mal ein, um für freie Fahrt der Gruppe zu sorgen. Vizepräsident Norbert Vincken dankte für die vorzügliche Ausrichtung dieser Veranstaltung dem Ehepaar Sprenger und überreichte als bleibende Erinnerung einen Teller. Im Jahre 2018 machen wir die „10“ voll und werden uns wahrscheinlich im Hunsrück oder der Eifel einfinden, Freude und Fahrspaß garantiert.



Text: Wolfgang W. Cordel
Titelbild: Theo Sprenger


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